Als Bernard Lallement 2023 von uns ging, hinterließ er natürlich eine Vielzahl von Partituren und Chorwerken, die er im Laufe eines halben Jahrhunderts als Chorleiter komponiert hatte, aber auch ein wohl unvollendetes Requiem „über das Thema der Trennung in der Liebe im Geiste der Renaissance“, um den Untertitel zu zitieren, den er ihm gegeben hatte.
Genau dieses posthume Requiem durften wir am Samstag, den 24. Mai in der Kirche St-Louis-en-l'Île in Paris erleben. In einer von seinem treuen Freund und Weggefährten Bruno Gousset ergänzten und vollendeten Fassung wurde es von rund 120 Chorsängerinnen und -sängern aller Altersgruppen und aller Nationen zum Leben erweckt, denen gemeinsam war, dass sie mal unter Bernards Leitung gesungen hatten – darunter Monique und Isabelle Lallement, seine Frau bzw. seine Tochter.
Dieses Requiem, das in der Tradition der Missa Gallica oder der Weihnachtsmesse steht, greift alte Melodien – meist von Bernard selbst – auf, über die er geschickt und besonnen die kanonischen Worte der Totenmesse legt, und endet „à la Bernard“ mit einem sehr berührenden, nur gesummten „dona eis requiem sempiternam“, das das Wort in Musik und die Musik in ein Flüstern verwandelt, bevor es heimlich in der Stille der Ewigkeit verklingt.
Wie die Gallica oder die Friedenskantate wird dieses Requiem, Bernards letzter Gruß aus dem Jenseits an seine Chorsänger und Freunde, zweifellos zu einem echten Stück Repertoire werden, sobald es veröffentlicht ist... Danke, Bernard, für dieses letzte Geschenk!